Donnerstag. Ich bereite mich auf den Abend vor. Gleich beginnen die Exerzitien im Alltag mit der Kamera in der Hand.
Nach den vielen guten Erfahrungen, die ich im Rahmen anderer Veranstaltungen machen konnte, trug ich seit längerem die Idee im Herzen, Foto-Exerzitien auch online anzubieten. Immer kam etwas dazwischen, doch in den letzten Wochen war es endlich möglich.
Insgesamt 16 Teilnehmer in zwei Gruppen konnten an den Foto-Exerzitien online teilnehmen.
Heute also – Donnerstag. Inzwischen der vierte Abend, in der nächsten Woche werden wir uns zum letzten Mal treffen. Nach 90 Minuten schalte ich den Rechner aus, bleibe noch einen Moment vor meinem Rechner sitzen und blicke aus dem Fenster. Es sind wunderbare Abende, die ich mit den Teilnehmern verbringe. Aus ganz Deutschland – auch aus anderen Teilen der Welt: aus Belgien und Mexiko – nehmen Menschen an dem Kurs teil.
Menschen, die sich vorher nicht gesehen haben und sich höchstwahrscheinlich nie im Leben begegnen werden – und die jetzt miteinander vertraut sind, wie es nur Menschen sein können, die sich miteinander auf eine Suche begeben haben.
„Alles beginnt mit der Sehnsucht“,
ein Zitat nach Nelly Sachs. Ein Wort, das wie eine Einladung zu Exerzitien zu sein scheint. Alles beginnt mit der Sehnsucht nach einem „Mehr“, nach etwas Glitzer, nach Gott in meinem Alltag.
Sehnsuchtsvoll mir selbst und besonders Gott begegnen – dazu können #Fotoexerzitien beitragen. Meine Fotos tragen mein Leben, meine Seele und meine Tagesform auf der Zunge – pardon – im Bild. Beim gegenseitigen achtsamen Betrachten der Bilder entdecken wir die kleinen feinen Risse aber auch die Hoffnungsmomente im Leben, erkennen Lösungsansätze und Hoffnungsbotschaften. Gemeinsam tragen wir einander, hören einander zu, helfen und trösten und umarmen uns virtuell.
Nach mehr als einem Jahr Corona stelle ich wieder mal fest: Es ist egal, ob ich Menschen vor Ort oder per Zoom in Exerzitien begleite, die Teilnehmer begegnen den anderen und sich selbst mit einer tiefen inneren Intensität. Es braucht dafür eine innere Bereitschaft, mich auf den jeweiligen Ort (Zoom oder Kloster) einzulassen und den Mut, den Bedenken gegen virtuelle Begegnungen keine Chance zu geben.
Was bleibt nach vier Wochen „Foto-Wege auf Pfingsten – Alltagsexerzitien online“?
Die Erfahrung – kohlenstoffliche Begegnung bleibt anders wertvoll, doch innere Begegnung kann auch per Zoom über den Nordatlantischen Ozean und den Golf von Mexiko bis nach Mexiko selbst gehen.
Die Erfahrung – wie wertvoll und existentiell zwischenmenschliche Begegnungen sind, auch über ein Onlinesystem.
Die Erfahrung – Exerzitien im Alltag müssen nicht auf einen analogen Raum beschränkt sein.
Die Erfahrung – richte ich mich im stillen achtsamen Fotografieren ganz auf Gott aus, werde ich beschenkt durch ihn, sein Wort, seine Begleitung.
Die Erfahrung – Gott kann digital genauso gut wie alles andere. Das mag daran liegen, dass es auch Teil seiner Schöpfung ist.
Die Einladung – ausprobieren! Sie sind herzlich willkommen.
Rückmeldungen der Kursteilnehmer finden Sie unter diesem Beitrag ganz unten
und auf der Seite: Foto-Wege auf Pfingsten.
Die nächsten Kurse sind geplant für Juli 2021: Perlenreich – meine Zeit! (9.-11. Juli 2021), Oktober/November 2021: Achtsamer in den Advent (Start: 25. Oktober 2021) und Januar/Februar 2022: „Das neue Jahr beginnt. Ich starte anders.“. (Start: 5. Januar 2022)
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