Kategorie: Gedanken

was mich bewegt und mir zu schaffen macht
aus dem Alltag
aus der Gesellschaft
aus der Kirche
zwischen den Menschen

Gott liebt

Gott liebt – alle
Gott sieht – alle
Gott hört – alle
Gott fühlt mit – mit allen
Gott verändert – alles

ER bevorzugt nichts und niemanden.
ER bleibt nicht beim Wort, das einengt,
sondern sprengt Grenzen, um alle frei zu machen.
ER belehrt nicht,
bleibt Lernender unter seinen Kindern
und ist doch Lehrer, der die Liebe lehrt in allem.
ER öffnet Augen und noch mehr Herzen.
ER lässt Liebe zur Tat werden.

für alle, die ihn suchen –
für wirklich alle
denn
ER schuf jeden Menschen so wie er ist
und jedem flüsterte er dabei leise ins Ohr:
„Lebe in und aus der Fülle dieser Welt!“

Ich aber bin gekommen, um ihnen das Leben zu bringen – Leben in ganzer Fülle.

Joh 10,10

Amen.

Text: Angelika Kamlage für spurensuche.info

Zur Ruhe kommen und das Jahr anders beginnen – eine Möglichkeit in den Foto-Exerzitien online. Start am 9. Januar 2024. Mehr Informationen auf www.foto-exerzitien.de

Türen

So vielen Türen begegne ich im Laufe meines Lebens.
Offene. Verschlossene. Mit und ohne Klinke.
Manche werden mir geöffnet, andere bleiben verschlossen.

Es gibt Türen, die öffne ich mir selbst.
Mit Leidenschaft. Mit Vorsicht. Mit Beharrlichkeit.

Es gibt Türen, die knirschen, wenn ich die Klinke herunterdrücke.
Manche davon lassen sich sogar nur unter großem Protest öffnen,
andere öffnen sich sofort, so als warteten sie nur darauf, dass ich komme.

Hinter allen Türen verbirgt sich für mich ein neuer Blick auf das Leben.
Ich darf sehen, hören und immer wieder neu lernen.
Dabei entdecke ich Selbstverständliches wie Geheimnisvolles.

Eine dieser Türen führt zu mir selbst.
Bin ich gut ihr, dann pflege ich sie aufmerksam.
Öle die Scharniere und die Klinke.
Den Türknauf, der sich beim Öffnen in meine Hand schmiegt.
Bei mir bin ich jederzeit willkommen, auch dann,
wenn ich lange aushausig war.
Hier kann ich sein, wer ich bin und wie ich bin.
Erfahre Schutz und Geborgenheit bei mir.
Lerne Achtsamkeit mit mir selbst und so auch für andere.

Denn Menschen sind auch Türen füreinander.
Sie öffnen und verschließen Lebensmöglichkeiten.
Gewollt und ungewollt.

Türen.

©Angelika Kamlage

geschrieben für spurensuche.de

Ein Platz bei den Fotoexerzitien auf Spiekeroog ist frei geworden.
Im Wind und am Meer sich selbst begegnen und IHM.
Unterkunft muss selbst gesucht werden.
Bei Fragen gerne eine Mail an kurs @ angelika – kamlage . de

Neben Spiekeroog gibt es auch ein Angebot in Schleswig-Holstein im November und auf Wangerooge im Februar kommenden Jahres. Gerne mailen.

Seite an Seite

Da stehe ich nun, blicke über das Feld. Es ist abgeerntet. Nur noch leere Hülsen sind zu sehen. Einer neben dem anderen. Gerade und unbeugsam. Manche scheinen leicht zu wanken, einige wirken angeschlagen. Stehen Seite an Seite. Zwischen ihnen ist noch Platz. Mit jedem Tag verschwinden Halme. Eines Tages ist das Feld leer.

Da sitze ich nun. Im Gottesdienst. Schaue mich um. Früher Menschen über Menschen. Ich mitten unter ihnen. Ich höre noch das gemeinsame Gebet. Das volle Singen. Erinnere die Gespräche. Das fröhliche Lachen. Jetzt ist alles leer. Drei Priester am Altar. Drei Menschenkinder in der Bank. Jeden Tag gehen Menschen. Eines Tages sind die Bänke leer.

Da stehe ich nun, höre zu und schaue mich um. Zwischen den Menschenkindern dieser Erde. Geliebt und gewollt und freien Willens. Höre viele unterschiedliche Stimmen. Meinungen. Viele wissen, wie richtig glauben geht. Viele wissen, was Jesus eigentlich wollte und auch Gott. Zwist. Uneinigkeit. Das eigene Recht behauptend. Zwei Seiten. Derweil werden die Bänke leerer und die Herzen auch.

Da sitze ich nun, schaue auf Dich, mein Gott. Wer weiß schon wirklich, was in Deinen Augen wichtig ist?, frage ich mich. Denke über Barmherzigkeit und Dein Liebesgebot nach. Denke über Unbarmherzigkeit und meine eigenen Schwächen nach. Manchmal wüsste ich gern, was DU denkst!

Angelika Kamlage für spurensuche.info

und wenn Ihr Zeit und Lust habt, schaut gerne mal bei www.foto-exerzitien.de vorbei. 🙂

Engel des Lebens

Du bringst mich ins Leben
bist mein Begleiter
bahnst mir Wege
stärkst mir den Rücken

gehst mit mir Hand in Hand
weist mich auf die Goldmomente hin
erträgst mit mir manch‘ dunkle Stunde
weichst nie zurück, auch wenn mir Angst und Bange wird

so gehe ich getrost Tag für Tag
bin nie allein
und fühl ichs doch,
so legst du deine Hand auf meine Schulter – ganz zart

Du bist mir ein guter Freund
schenkst mir Geborgenheit und Sicherheit
glaubst an mich
und liebst mich auch dann, wenn es keiner mehr tut

©Angelika Kamlage

Erdenkind

Erdenkind
wurdest geboren
hinein in eine Welt,
in der heute nicht mehr ist,
was gestern noch war;
in der heute nicht mehr gilt,
was gestern noch galt.

Erdenkind
suchst ein Leben lang
in den Wirren einer Welt,
nach Liebe, Geborgenheit
nach Heimat und Frieden
findest und findest nicht

Erdenkind
lebst ein Leben
in den Jahren in der Welt
bist ein Teilchen davon
hast Anteil und Verantwortung

Erdenkind
kommst und gehst
wirkst in die Welt hinein
hinterlässt Spuren
und bleibst doch ein Windhauch

Angelika Kamlage

ein kleiner Hinweis auf besondere Exerzitien an der Nordsee:

Es sind noch zwei Plätze frei. Mehr Informationen sind hier zu finden. Freue mich auf Sie/Euch!

Tausende Tage später

Es wurde Abend und es wurde Morgen:
Tausende Tage später
Gott sah, seine Welt,
die er mit Liebe und Sorgfalt gemacht hatte.

Gott sah,
Ungerechtigkeit, Schmerz, Wut, Hass und Verzweiflung
so gross und so weit, dass auch seine Augen, sie kaum erfassen konnten.

Gott suchte,
Bescheidenheit, Tapferkeit, Gerechtigkeit,
Glaube, Hoffnung, Weisheit und Liebe

so strich er mit liebevoller Hand über die Erde
schaute hier und dort
und entdeckte sie doch
manche schlummerten in den Herzen von Menschen,
andere wagten einen ersten Blick in diese Welt,

einige jedoch wandelten mutig und beherzt über die Erde
es waren wenige, doch ihre Zahl wuchs
genährt von der Hoffnung,
die der Sohn Gottes in die Welt getragen hat.

Angelika K.
geschrieben für NUR FÜR HEUTE

NUR FÜR HEUTE:
möge wachsen in mir, was Gott so liebevoll sucht.

Kirche und Glauben

Zukunft. Glauben.
Zukunft. Kirche.
Quo Vadis?

Welches Bild habe ich von Kirche?
Welches vom Glauben?

Was trägt mich?
Was prägt mich?
Was führt mich in die Zukunft?

Glauben? Ja.
Kirche? Nein.

Was Jesus uns in Stammbuch geschrieben hat, ist so weit hinten zu finden, dass ich manchmal fürchte, es ist vergessen. Die Massen, die inzwischen der Kirchenstruktur den Rücken kehren, glauben an Gott, wenden sich nicht von Gott ab.

Kirche ist nicht Glaube.
Glaube ist Liebe zu Gott.
Zukunft.

Angelika K.
geschrieben für NUR FÜR HEUTE

NUR FÜR HEUTE:
hoffen auf weniger Strukturen und mehr Liebe.

Himmelöffner sein

Ich bin
im Atmen, Leben, Lieben und

im Glauben
an DICH
deine Begleitung
dein Wohlwollen
deinen liebenden Blick
auf mich spürend
so gehe ich durch den Tag

und begegne DIR

wenn mir eine Hand gereicht,
ein gutes Wort gesagt,
an mich gedacht wird

wenn ein Wort mir
unverhofft den Himmel öffnet

dann spüre ich DICH.

So ist Gemeinschaft mit Anderen
immer auch Gemeinschaft mit DIR, mein Gott.

Angelika K.
geschrieben für NUR FÜR HEUTE

NUR FÜR HEUTE:
möchte ich Himmelsöffner sein.

Spirit Island

www.angelika-kamlage.de

Mit Freunden treffen wir uns regelmäßig zum Spielen.
Kohlenstofflich. Brettspiele. Very old school.
Eindeutig im Trend sind zur Zeit kooperative Spiele, d.h., es wird nicht gegeneinander gespielt, sondern miteinander. Neu ist die Idee ja nicht. Teamspiele wie z.B. „Der Gordische Knoten“ haben wir schon den 80ern gespielt. Trotzdem: Musste ich früher nach Gesellschaftsspielen dieser Art für meine Kinder suchen, finde ich heute eine große Auswahl im Handel.

Im Moment spielen wir besonders gern „Spirit Island“. Hier lockt eine neu entdeckte Insel mit reichen Ressourcen Kolonisten aus aller Welt an. Die Kolonisten wollen sich die Insel und damit die Ressourcen aneignen, ohne Rücksicht auf die Inselbewohner, die weniger wehrhaft und weniger standhaft sind. Alles „wie im wirklichen Leben“. Als Spielende übernehme ich die Rolle eines Geistes und versuche, die Kolonisten mit Unterstützung der Dahan (Inselbewohner) wieder zu vertreiben.

Die ersten Spiele haben wir immer verloren. Es war egal, wie gut wir planten; uns absprachen, Rücksicht nahmen – die Kolonisten überfluteten innerhalb kürzester Zeit die ganze Insel. Im Spiel wird das besonders deutlich, wenn immer mehr Spielfiguren der Kolonisten auf dem Spielbrett stehen, während sowohl Geister als auch Dahan immer weniger werden.

www.angelika-kamlage.de

Ich sitze am Schreibtisch, lese die neuesten Berichte aus den Erdbebengebieten in Syrien und der Türkei; überfliege die Hater, die unterstellen, dass mit den Spenden nicht wirklich Hilfe in Syrien geleistet wird; lese über die Entwicklung im Ukrainekrieg; überfliege den offenen Brief, der zu Verhandlungen ohne Waffenlieferungen aufruft; verfolge auf Instagram, wie es den Protestierenden im Iran geht; erinnere mich an die Klimaaktivisten, die sich letzte Woche in Mainz auf die Straße klebten, und sitze zum wiederholten Male hier, grüble, verzweifle, habe Fragen und verstehe es nicht. Offensichtlich kann der Mensch sich nur um sich selbst und maximal noch um die, die er / sie / es liebt, kümmern. Offensichtlich schließt dieses Kümmern dann das Wohl anderer Menschen aus. Offensichtlich ist es unmöglich, sich vorzustellen, was das eigene Handeln beim anderen verursacht. Offensichtlich möchten Menschen sich das auch gar nicht vorstellen. Offensichtlich stellen Machtmenschen nur sich selbst in den Mittelpunkt.

Offensichtlich … – mir geht die Puste aus.

Werden die Kolonisten gewinnen? Oder lernen wir – vor dem kompletten Exitus – doch noch, kooperativ miteinander gegen diese Herausforderungen zu agieren und zu erkennen, dass nicht eine kleine auserwählte Menschenschar alles haben darf, während alle anderen zu wenig haben? Ein frommer Wunsch und eine tiefe Sehnsucht, geht es mir durch den Kopf, nicht neu, sondern alt – uralt. Bisher sind wir dem Ende immer entkommen (und eine leise Stimme in meinem Kopf spricht: „Bisher….“).

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Im Brief an die Epheser lese ich, dass Christus selbst unser Frieden ist. Er reisst Mauern nieder, die zwischen Menschen stehen. Er beendet Feindschaften, die unüberwindlich zu sein scheinen. Er ist in die Welt gekommen, hat Frieden verkündet und Frieden geschaffen – für dich und mich, für Fremde und Freunde – für alle auf dieser Erde.

Nichts ist einfach daran. Weder am Frieden, noch am Streit. Weder am Konsum, noch am Verzicht. Weder an der Gier, noch an der Rücksicht. Weder am Schlagen, noch, wenn ich meinem Gegenüber die Hand reiche.
Immer gilt: „Geben und Nehmen“ sollte sich die Waage halten – im Streit und in der Liebe. Niemand kann alles richtig machen und niemand macht alles falsch.
Frieden wird nur, wenn wir einander ansehen, verzeihen und dann Seite an Seite weiter gehen.

Im Spiel übrigens gewinnen Dahan und Geister, wenn sie zusammenhalten und gemeinsam ein Gegengewicht zu den Kolonisten bilden, was im Letzten bedeutet, dass Städte und Dörfer vernichtet werden müssen und große Furcht unter den Eroberern verbreitet werden muss. Doch dann ist das Gleichgewicht wieder hergestellt und Frieden zieht ein.

Für unseren Lebensalltag wünsche ich mir, dass wir mehr Kooperationsspiele spielen.
Bei „Mensch ärgere dich nicht“ gewinnt nur einer. Bei Spirit Island am Ende alle.
Ich bin was ich spiele.
Welche Spiele spielst Du mit deinen Kindern?

Guter Gott,
hilf mir
immer wieder innezuhalten
meine Arbeit zu unterbrechen
mein Handeln ruhen zu lassen
mein Denken auf DICH auszurichten
und den Blick ins Leben zu wagen
mit dem Maßstab DEINER Liebe
jeden Tag, jede Stunde meines Lebens
damit DEINE Liebe immer mehr Raum gewinnt
im Handeln und Denken unserer Welt
und so Friede auf Erden sein wird
Amen

Es gibt noch wenige freie Plätze in meinen Kursen. Vielleicht auch etwas für Dich?
(einfach aufs Bild klicken für mehr Informationen)

geschrieben für spurensuche.de

und das soll Euch zum Zeichen dienen

und das soll euch als Zeichen dienen:

eine Frau
die ihr Herz öffnet und ein bedingungsloses „ja“ spricht
ein Mann
der schweigt, hört und handelt
eine Freundin
die zuhört, ein Heim bietet und den Rücken stärkt
ein Esel
der sorgsam Schritt für Schritt den Weg sucht und seine Last sicher ans Ziel bringt
ein Stall
der Zuflucht ist und Heim wird
ein Ochse
der staunt und Platz macht
ein Engel
der Worte des Friedens und der Liebe spricht
einen Stern
der sein Licht auf das fallen lässt, was wichtig ist
Du
an der Krippe und findest

ein Kind, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.

Lk 2,12

Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

Lk 2,20

Gott,
als kleines Kind bist Du in unsere Welt gekommen.
Klein und verletzlich liegst Du in der Krippe.
Bist behütet von Maria und Joseph
Wirst gesucht von den Hirten und Menschen

Gott,
weite unsere Herzen an diesen Weihnachten, damit wir das Kind in dieser Welt erkennen können.
Gott,
fülle unsere Herzen mit Deiner Liebe und Hoffnung.
Gott,
segne unser Leben, damit wir immer mehr von Deiner Liebe und Hoffnung erzählen können.
Amen.

Angelika Kamlage

geschrieben für spurensuche.de