Schlagwort: Gott suchen

Anders – gemeinsam durch den Advent

4. Advent – meine Vorfreude wird größer. Ich spüre ein zunehmendes Kribbeln im Magen. Noch vier Tage – dann ist es endlich so weit. Wir feiern die Ankunft des Kindes.

„Nichts hat mich so verändert wie die Geburt meiner Kinder“, höre ich Menschen häufig sagen. Mir selbst geht es ebenso. Die Geburt meiner Söhne hat mein Leben (natürlich auch das meines Mannes) von Grund auf verändert. Es hat mich mehr verändert als es Schule, Studium, Freunde, Eltern je getan haben.

Studien besagen, dass das Leben von Paaren, die Eltern werden, nicht nur eine große Lebensalltagsveränderung erfährt, sondern auch großen Einfluss auf deren Persönlichkeit ausübt.

Also alles anders nach der Geburt? Diese Frage ging mir in den vergangenen Tagen durch den Kopf. Eine Geburt verändert nicht nur Paare, auch Großeltern, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen – alle verändern sich im eigenen Netzwerk in unterschiedlichen Ausmaßen mit.

In der klassischen Physik gilt: Wo ein Körper ist, kann kein zweiter sein. Das könnte auch bedeuten, wo ein Kind dazu kommt, nimmt es Zeit und Raum in Alltag und Herz ein. Das Kind verändert alles um es herum – die Menschen, das Raumgefühl, das Zeitgefühl, das Miteinander, die Schlafgewohnheiten … die Menschen, die es mit seinem Lächeln berührt.

Die Geburt eines Kindes verändert alles. In vier Tagen wird der Sohn Gottes geboren. Auch er verändert alles. Er ist das Licht in der Finsternis. Der Stern, der die Nacht erleuchtet. Die Hand, die der Vater uns entgegenstreckt. Wenn ich ihn in mein Leben und Herz lasse, verändert er mich, mein Leben und meine Umwelt. ER verändert alles – das Raumgefühl, das Zeitgefühl, unser Miteinander, meinen Blick auf Dich und Deinen auf mich …

Ich schaue Dir entgegen – Du Sohn Gottes
Ich schaue Dir entgegen – Du Licht in der Dunkelheit
Ich schaue Dir entgegen – mein Stern und meine Sonne
Ich schaue Dir entgegen – will Hand und Fuß für Dich sein
Ich schaue Dir entgegen – lade Dich ein
Mein Herz ist bereit.
Es ist weit geöffnet für Dich.
Wirke in mir und durch mich hindurch
Dich – mit meinen Händen tragen
Dich – mit meiner Stimme verkünden
Dich – mit meinen Augen suchen
Dir – mit meinen Füßen nacheilen
Deine Liebe mit meinem Herzen verschenken

noch vier Tage …

BEREIT

Noch knapp zwei Wochen, dann steht das Weihnachtsfest vor der Tür. Langsam, aber stetig wächst die Vorfreude auf ein etwas anderes Weihnachtsfest. Vorfreude ist das Thema meiner Adventszeit in diesem Jahr. Man sagt ja, dass die Vorfreude die schönste Freude von allen sei. Sich lange auf etwas vorzubereiten, sich freuen, Kribbeln verspüren, dann endlich kommt der Moment und – schwupps, er ist vorbei.

Damit ich die Vorfreude so richtig auskosten kann, muss es feste Bräuche geben. Fest und doch auch immer wieder wandelbar, wenn sich meine/unsere Lebensalltagssituation ändert. Lebensalltagssituationen ändern sich ja nicht nur durch Corona, auch andere Lebensumstände verändern sich ständig: Kinder werden geboren. Kinder ziehen aus. Eltern sterben. Lebenspartner trennen sich. Erwartungen ändern sich. Um mal ein paar Möglichkeiten aufzuzählen.

Feste Bräuche und Rituale zu haben, bleibt trotzdem wichtig, steigern sie doch die Vorfreude. Antonie de Saint-Exupéry schreibt in seiner Erzählung „Der kleine Prinz“:

„Es wäre besser gewesen, du wärst zu selben Stunde wiedergekommen“, sagte der Fuchs. „Wenn du zum Beispiel um vier Uhr nachmittags kommst, kann ich um drei Uhr anfangen, glücklich zu sein. Je mehr die Zeit vergeht, umso glücklicher werde ich mich fühlen. […] Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll.“

Was für eine schöne Formulierung „Wenn du aber irgendwann kommst, kann ich nie wissen, wann mein Herz da sein soll.“ Und was für ein schöner Gedanke, der mich beim Lesen dieser Zeilen neu beschenkt hat: Nur durch die Vorfreude kann mein Herz sich auf das Kommende / auf das sehnlichst Erwartete vorbereiten und b e r e i t sein.

Bin ich bereit?

Eine Frage, die sich mir jeden Advent wieder neu stellt. Bin ich bereit, dieses kleine große Wunder in mein Herz und in mein Leben zu lassen? Nach den zurückgelegten Lebensjahren sollte ich mich so langsam an die darinsteckende Herausforderung gewöhnt haben, …

… habe ich aber nicht, stelle ich Jahr für Jahr fest. Meist bin ich zu sehr gefangen in den Routinen meines Alltags, so dass zu wenig Zeit bleibt, mich, mein Leben und mein Herz auf das Kind vorzubereiten. In diesem Jahr bekomme ich Zeit geschenkt – okay, gezwungenermaßen – und doch ist es Zeit, die mir gegeben wurde. Es ist Zeit, die ich füllen muss und soll. Angefangen habe ich ja schon, mir Vorfreude in meinen Kalender zu notieren, und mit der Vorfreude kamen auch die Ideen, was ich anders machen oder neu versuchen könnte. Ich fülle die Zeit mit schönen Dingen, die mein Herz erwärmen … mit Spaziergängen in frühen Morgenstunden, um kleine besondere Fotomomente einzufangen; mit Gesprächen am Telefon oder in Videocalls, um Menschen zu begegnen; im Ausprobieren von Rezepten, Basteln von Karten, Schreiben von Texten …

Während ich die Zeit fülle, füllt sich unmerklich mein Herz. Ich spüre, wie im bewussten Tun, in den sehr menschlichen kleinen Freuden, mein Herz sich immer mehr auf das Kind auszurichten beginnt.

noch elf Tage ….

Anpacken hilft. Geduld auch.

Der Winter naht.
Der Sommer bleibt zurück.

Vorbei die Tage
mit Freunden auf der Terrasse
vorbei die Sorglosigkeit unter freiem Himmel

Der Winter naht
und wieder ist Vorsicht und Achtsamkeit geboten.
Wieder muss ich mich fragen,
was Nächstenliebe im Heute heißt.
Wieder muss ich mich fragen,
ob es verantwortungsvoll ist,
den Geburtstag zu feiern,
die Freunde zu besuchen,
ins Theater, Konzert oder Kino zu gehen.

Wahrscheinlich ist, dass diese dunkle Jahreszeit dunkler sein wird
keine Martinsumzüge, Advents- und Weihnachtsmärkte,
weniger Begegnung mit anderen Menschen,
mehr Unzufriedenheit bei wenigen Menschen.

Was bleibt ist Gottes Zusage
„Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt.“ (Mt 28,20)
und
„Ihr seid das Licht der Welt.“ (Mt 5,14)

Ich möchte gemeinsam mit Euch Licht sein.
Ich möchte gemeinsam mit Euch Licht bringen.
Ich möchte gemeinsam mit Euch Licht werden.

Die Dunkelheit hat nicht das letzte Wort.
In meinem Herzen ist genug Licht, dass die Dunkelheit vertreiben kann.
Gemeinsam – miteinander – alle im Blick
möchte ich den Herausforderungen entgegen gehen.
Telefonieren – Einkaufen – Zuhören –
nicht mehr #mefirst, sondern #alltogether

Anpacken hilft. Geduld auch.

/ak

Kraut und Rüben

Viele Gedanken bewegten mich in der letzten Woche nach den Vorfällen in Stuttgart. Mein Herz sagt, es muss noch gefiltert und sortiert werden. Bonhoeffers Worte bestärken mich darin:

Man muss sich durch die kleinen Gedanken, die einen ärgern, immer wieder hindurch finden zu den großen Gedanken, die einen bestärken. <3

Deshalb lasse ich Gedanken jetzt Gedanken sein und sortiere nochmal neu, was sich als „Kraut und Rüben“ darstellt.

Bleibt behütet. Nächste Woche. Dieser Ort. Ein neuer Impuls.

Sie alle beteten anhaltend und einmütig miteinander (Ap 1,14)

Als Wochenimpuls an diesem Sonntag der Hinweis auf die Pfingstnovene von Espresso.church. Mathias und ich sprechen dort abwechselnd den Impuls. Herzliche Einladung mitzubeten.

zurückbleiben
es beginnt zu regnen
ich spüre den regen auf meiner haut
wie abschiedstränen

zurückbleiben
mein herz quält sich in meiner brust
gerade noch habe ich dich gesehen
jetzt fühle ich mich wie blin

zurückbleiben
und hoffen

Neun Tage bereiten wir uns auf das Kommen des Heiligen Geistes vor.
Neun Tage in denen wir bitten, dass Gott uns seinen Geist sendet.
Neun Tage in denen ich mich Tag für Tag mit Gott und mir selbst in Kontakt begebe.
Sie beteten anhaltend und einmütig miteinander. (Ap 1,14)

Seit dem 21. Mai betet die Espresso.church eine Pfingstnovene. Hier vom Tag 3 (gestern Abend) das Gebet. Heute Abend um 21 Uhr beten wir das nächste Gebet. Dann zum Thema „hoffen“.

Pfingstnovene

Corona fordert uns alle heraus. An Normalität ist noch lange nicht wieder zu denken. Auch wenn viele Gottesdienste schon wieder gestartet sind, bietet Espresso.church in diesem Jahr die Möglichkeit gemeinsam eine Pfingstnovene zu beten.

Heute
aufsteigen
mit DIR
DIR zusehen wie DU zum Vater gehst

Heute
mich vorbereiten
auf den Geist
mit Gebet
damit ich mit DIR in Kontakt bleibe

Heute laden wir Dich ein, Dich gemeinsam mit uns auf das Kommen des Heiligen Geistes vorzubereiten. Wir veröffentlichen dazu jeden Abend ein Video auf unserer Homepage. Sei dabei!
Wir freuen uns über die geistbewegte Kooperation bei diesem Projekt mit Mathias ?.

erschienen auch auf espresso.church

Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben (Joh 10,10)

Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben.
(Joh 10,10)
In Zeiten wie diesen kam mir ein neuer Gedanke. Corona schenkt mir plötzlich Zeit für Dinge für die mir sonst die Zeit fehlt. Wenn ich von Erwartungen und Termine nahezu erdrückt werde, habe ich kaum die Zeit etwas für mich zu tun. Die Krise als Chance – ganz konkret – hier und jetzt.

Schreibt mir (wochenimpuls[at]angelika-kamlage[dot]de) oder hinterlasst hier einen Kommentar, was Ihr dazu denkt! <3

Ich bin bei euch alle Tage (Mt 25,20)

Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch bis zum Ende der Welt. (Mt. 28,20)
Bald sind es acht Wochen, dass ich mehr zu Hause als draußen in der Welt lebe. Ich gehe einkaufen, zum Arzt und Rad fahren. Die restliche Zeit verbringe ich zu Hause. Langweilig wird mir nicht, doch mir fehlen die Menschen, die Gespräche, das Lachen, Umarmungen – der persönliche Kontakt.

Jeden Sonntag werde ich einen kurzen Wochenimpuls veröffentlichen. Dabei wird immer ein Satz im Mittelpunkt stehen, der mir wichtig ist.

Ich freue mich über Rückmeldungen in den Kommentaren oder auf eine E-Mail.

Was wird aus mir?

Getauft und Gefirmt
Hinaus gesandt zu den Menschen

Was wird aus mir?

Du, Gott, schickst mich hinaus.
Du sagst mir, leuchte in dieser Welt,
Denn ich bin die Lichtquelle allen Lebens.

Du, Vater fordert mich heraus,
von DIR zu erzählen,
denn DU bist der Ursprung aller Geschichten und aller Liebe.

Was wird aus mir?

Ein Christ.

copyright by Angelika Kamlage