Schlagwort: Wochengedanke

Schenken – gemeinsam durch den Advent

Heute Abend ist es so weit. Gott kommt in die Welt. Er wird Kind mitten unter uns Menschen – für uns ein Anlass, uns zum Fest zu beschenken. Angefangen mit dem Schenken haben ja eigentlich die Heiligen Drei Könige, die dem Kinde in der Krippe Weihrauch, Myrrhe und Gold mitbrachten.

Seitdem beschäftigt uns jedes Jahr aufs Neue die Frage: „Was nur kann ich schenken?“ Manche von uns werden wochenlang von dieser Frage geplagt. Ich habe mich gefragt, warum soll man eigentlich schenken, wenn es doch nur eine Last für uns ist.

Ich persönlich liebe es, Menschen zu beschenken. Nicht das zwanghafte Hetzen durch Geschäfte, abwägend, was ich für wen kaufen könnte, sondern das Entdecken von Überraschungen für einen geliebten Menschen während des Jahres.
Schenken ist mehr als nur in ein Geschäft zu gehen, etwas Geld auf den Ladentresen zu legen und einen Gegenwert schön verpackt mit nach Hause zu nehmen.

Wie also finde ich das perfekte Geschenk? Was heißt eigentlich perfekt? Oder ist die Variante „Wir schenken uns nix“ die beste?

Schenken ist nicht gleich schenken. Es geht nicht um „höher, schneller, weiter“. Es geht auch nicht um die gegenseitige Aufrechnung: Du schenkt mir etwas, also muss ich dir auch etwas schenken. Es zählt auch nicht, wie teuer es war oder dass es unbedingt etwas feines kleines Selbstgemachtes sein muss. Denn jede noch so gute Idee läuft ins Leere, wenn ich den anderen nicht im Blick habe.

Ich selber schenke am liebsten, wenn es keinen Anlass dafür gibt. Da es aber auch immer Anlässe gibt zu denen ich etwas schenken möchte, gestalte, kaufe, bastle ich auch Geschenke einfach so – auf Vorrat sozusagen <3.

Was für mich „schenken“ bedeutet:

Ich suche ein Geschenk für Dich.
Mitten in meinem Alltag höre ich ein Wort
und es erinnert mich an unser letztes Gespräch.
Mitten im Gehen sehe ich etwas und denke an Dich.
Mitten im Leben weht ein Duft zu mir herüber und ich sehe Dich.

Ich suche ein Geschenk für Dich.
Ich sehe ein Buch und weiß, dass Du den Autor liebst.
Ich habe eine Idee und sehe schon Dein Lachen vor mir.
Ich höre Dir zu und weiß, was Dir Freude macht.

Wir teilen unser Leben und wissen was wir lieben.

Schenken ist immer etwas sehr Persönliches für mich.
Schenken ist immer Teilen.
Schenken zeigt immer ein Stück von mir – von uns – für Dich – mit mir.

Und wenn Du Dich freust, dann füllst Du mein Herz.
Am Ende sind wir dann beide Beschenkte.

Die Variante „Wir schenken uns nix“ ist für mich übrigens keine Alternative an diesem Fest, an dem Gott das Schenken praktisch erfunden hat. Die Heiligen Drei Könige brachten zwar die ersten Geschenke, doch das wirklich erste Geschenk in dieser Geschichte ist Gott selbst.

Heute! Endlich! <3

Ertragt einander in Liebe (Eph 4,2)

Seid demütig,
friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe.

Eph 4,2

Wir haben Katzen.
Eine ältere Dame, einen nicht ganz so alter Herr und ein junge quirliges Fräulein, das die beiden anderen immer mal wieder aufmischt. Nicht immer zu deren Freude. Meist endet es in Knurren und Fauchen. Manchmal bekommt die kleine Zicke auch eine handfeste Ermahnung, dass es jetzt genug ist und sie sich gefälligst benehmen soll.

Die Blicke, die uns die beiden älteren Katzen dann immer wieder zuwerfen, sind deutlich:
„Die nervt“
„Hatten wir nicht von Anfang an gesagt, dass das eine doofe Idee ist?“
„Wir wollen unsere Ruhe!“
Irgendwie haben sie ja auch recht. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Sie hatten Haus, Grund und Menschen unter sich aufgeteilt und machten ansonsten was sie wollten.

Und dann an einem Tag vor zwei Jahren kam dieser ungestüme Wirbelwind, der spielen und Spaß haben wollte, ins Haus. Das Fräulein forderte die beiden Älteren immer wieder heraus und war gleichzeitig so zuckersüß und babyhaft hilflos, dass auch katze ihr nicht wirklich etwas antun wollte. Also wanderten die Alten aus und warteten, bis die Junge etwas trockener hinter den Ohren wurde.

Inzwischen gibt es einen neuen Status quo, was Haus, Grund und Menschen betrifft. Alles frisch aufgeteilt. Alles irgendwie im Einklang … wenn, ja wenn das Fräulein nicht immer wieder von Zeit zu Zeit alles aufmischen würde.

Während ich als Mensch die Kämpfe, Zankereien und das vorsichtige Austauschen von Schmuseeinheiten beobachte, muss ich immer wieder daran denken, dass es unter Menschen oft auch nicht anders ist. Gemeinschaften, die aufeinander eingespielt sind, empfinden Neuankömmlinge auch oft als Störenfriede.

Paulus schreibt im Epheser-Brief:
„Seid demütig, friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe.“ (Eph 4,2)

Ertragt einander in Liebe – nicht: liebt einander. Ich muss nicht alle lieben, doch alle ertragen in dieser meiner Gemeinschaft der Menschen.

Ohne Frage stellt mich dieser Satz im Leben vor immer neue Herausforderungen. Ich liebe ein Leben in Harmonie. Störenfriede stören diese. Die einfache Lösung, mich zurückziehen – die anstrengende, mich dem Konflikt stellen. Welche wähle ich? … und ist überhaupt eine der beiden Alternativen eine gute Wahl, frage ich mich. Doch „bleiben und ertragen“ als dritte der beiden Varianten fühlt sich auch nicht wirklich wie Selbstverwirklichung an.

Was also? „Ertragt einander in Liebe.“ Auch wenn ich nicht alle lieben muss, so ist dennoch auch hier wieder Liebe das entscheidende Schlüsselwort. Ertrag den Anderen mit Liebe. Sei nachsichtig, freundlich, geduldig.

Seid demütig, friedfertig und geduldig,
ertragt einander in Liebe (Eph 4,2).

Und noch etwas scheint mir wichtig zu sein: Ertrage nicht nur den Anderen, auch Dich selbst, wenn Du verletzt, unzufrieden, unausgeschlafen, mürrisch und nicht perfekt bist. Sei auch mit Dir selbst nachsichtig, freundlich und geduldig. Ich glaube, dann gelingt es, auch mit anderen so umzugehen.

Der Gedanke der Woche macht Sommerpause. Im September gibt es den nächsten Gedanken. Bleibt gesund und behütet.

Fragen, Anregungen gerne an wochenimpuls @ angelika-kamlage . de

Ein Segen sollst Du sein. (Gen 12,2b)

Ein Segen sollst Du sein. (Gen 12,2)

Ich will Dich segnen. Du sollst ein Segen sein. Eine Aufgabe. Ein Auftrag. Für jeden von uns. Segen begleitet und stärkt mich. Etwas, dass ich teilen soll und will. Wie also kann das gelingen?

Habt Ihr Idee, wie man zum Segen für das Leben und für andere Menschen werden kann? Dann schreibt mir. Vielleicht schaffen wir eine kleine Sammlung an Ideen. <3

Rückmeldungen gerne hier oder an
wochenimpuls @ angelika-kamlage . de